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AMA / D2
SAISON 2019 / 2020

Was soll's, Chance verpasst!

FC Viktoria 89 U12 - AMA U12

4 : 3

Beim Stande von 2:0 und der dritten vergebenen Großchance hintereinander schwante mir nichts Gutes. Ich erinnerte mich an unsere Begegnung gegen Union in der Vorsaison. Auch da dominierten wir in der ersten Halbzeit, führten mit zwei Treffern und hatten reichlich Gelegenheiten, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben.

Am Ende reichten die Kräfte nicht aus, um den Vorsprung über die Runden zu bringen. Das Mittelfeld erlahmte und wir verloren erneut die Partie. Nie und nimmer hätte ich gedacht, dass sich eine solche Niederlage wiederholen könnte. Ich war mir so sicher, dass wir dieses Mal der Drucksituation standhalten würden. Leider wurde ich eines Besseren belehrt.

Alle Warnungen in der Pause waren umsonst, generell alle spieltechnischen Vorgaben schienen bei den Spieler nicht richtig angekommen zu sein. Wieder machten wir den Gegner durch eine inkonsequente und fahrige Spielweise stark. Nicht alle unsere Spieler waren gleich frisch, ein Kräfteverschleiß war zu erkennen, auch mental. Es gab Vorzeichen in der Trainingswoche, aber hinterher ist man immer schlauer.

Die Verantwortung wurde von mir zu Beginn der zweiten Halbzeit schlecht verteilt, und so griff ein Rädchen ins andere. Ein Freistoßtor, ähnlich dem gegen BAK vor einem halben Jahr. Es kann eigentlich nicht sein, dass ein Freistoß trotz einer Mauer seinen Weg, wie an der Schnur gezogen, in den Winkel der Torwartecke findet. Das müssen wir noch einmal explizit üben. Wie überhaupt das Thema Standards langsam auf die Argenda kommt.

Aber vor allem darf es nicht sein, dass nach einem solchen Anschlusstreffer die Ordnung völlig zusammenbricht. Dass wir sogar noch einen Ausgleich zulassen und immer noch nicht aufwachen! So leicht und unbedarft darf man sich ein Spiel nicht aus der Hand nehmen lassen. Erst als wir die fälligen Wechsel nach 45 Minuten vollzogen und erschöpfte Spieler durch frische Kräfte ersetzen, fanden wir zu unserem Spiel zurück und erspielten uns neue Gelegenheiten. Noch einmal drückten wir knappe zehn Minuten aufs gegnerische Tor. Es reichte sogar für einen Anschlusstreffer, aber leider nicht für den Ausgleich.

Viktoria reichten starke zwanzig Minuten in der zweiten Halbzeit, um das Spiel zu drehen. Sie gewannen deutlich mehr Zweikämpfe und nahezu alle zweiten Bälle - untrügliches Zeichen dafür, dass die andere Mannschaft mit dem Kopf nicht mehr bei der Sache war. Warum nicht Ball und Gegner laufen lassen nach einer klar herausgespielten Führung zur Halbzeit? Unser mentaler und körperlicher Einbruch hatte sich allerdings zum Ende der ersten Halbzeit angekündigt. Erst die vergebenen Großchancen, dann ein ungeschickter Körpereinsatz im eigenen Strafraum, der zu einem Strafstoß führte. Wir hatten sogar Glück, er wurde verschossen.

In der Pause hätte ich anders reagieren müssen von der Bank mit einer soliden Neugewichtung des Mittelfeldes und einer klugen Umstrukturierung der Abwehr. Stattdessen tappte ich in die Falle der Selbstüberzeugung, unsere Konzentration würde schon noch für die nächsten zehn Minuten reichen. Dann würden wir wechseln und frische Kräfte ins Spiel werfen. Tja, zu hoch gepokert und die große Chance verpasst, uns oben in der Tabelle festzusetzen!

Das Gute an Niederlagen ist, dass man anschließend einen langen Zettel mit Punkten hat, die abgearbeitet werden können. Neuer Lernstoff, herrlich! Danach geht man meistens gestärkt und verbessert aus der Situation hervor. Aber freilich braucht solch ein Lernprozess auch Zeit. Meister fallen nicht vom Himmel, sondern bezahlen erst mal Lehrgeld. Die Spieler gaben absolut ihr Bestes, ihnen ist kein Vorwurf zu machen, im Gegenteil.

Nicht immer reichen die Kräfte aus, jeden Gegner beliebig zu dominieren. Es gibt Tage, an denen ist man schwächer, nicht so konzentriert und steht etwas neben sich. Zumal an heißen Spätsommertagen um neun in der Früh im tiefsten Süden von Berlin. Das kennt jeder, das ist menschlich! Zu verlieren gehört zum Fußball. Aus Fehlern lernen wir.

Die Saison ist lang, es ist noch alles drin!

[3. SP. HR / Sa. 31. August 2019]


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4:3 (0:2)
(2x Timo, 1x Fynn)
Es spielten: Samy, Albion, Blerton, Feris, Fynn, John, Kolja, Arda, Noah, Timo, Luca, Ayhem, Levin



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