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AMA / F2
SAISON 2015 / 2016

SAURE ZITRONE!

TESTSPIEL - AMA F2 GEGEN ORANJE BERLIN II

4 : 8


„Jeder Nachteil hat seinen Vorteil."

Johan Cruyff


Ein Dämpfer, nicht unerwartet, aber auch nicht unvermeidbar. Leider bekamen wir keinen Zugriff auf das Spiel, die flinken und zupackenden Oranjes waren in allen Belangen einen Tick besser: Sie waren schneller am Ball, sie dribbelten feiner, sie spielten klarere Pässe und kombinierten klug miteinander. Sie spielten guten Fußball! Aber entscheidend war: Sie waren sowohl vorne als auch hinten immer einer mehr!

Lediglich Anfang bis Mitte der zweiten Halbzeit besaßen wir für zehn Minuten ein optisches Übergewicht, drückten stark auf das gegnerische Tor, erzielten sogar zum zweiten Mal den Ausgleich, gingen aber leider nicht in Führung. Denn da gab es noch diesen Torhüter, der alle unsere Torschüsse und Hoffnungen zunichte machte. Die englische Regenbogen-Presse bezeichnete Manuel Neuer einmal als „Paraneuer“ - Schüsse, hart und genau aufs Gehäuse, aber dieser Torhüter holte sie selbst aus den Ecken, und wenn er einmal geschlagen war, standen immer noch zwei nach hinten geeilte Retter auf der Linie. Zum verrückt werden! Aber Ehre, wem Ehre gebührt: Kompliment an diesen Torhüter!

Entweder man lässt den Ball und damit den Gegner laufen, oder man schafft ein Übergewicht im Mittelfeld – beides bewirkt letztlich Treffer. Der zweite Weg ist, wenn man den Ball nicht unter Kontrolle bringt, ein enormer Kraftakt für diejenigen, die permanent um Balleroberung und Offensivspiel bemüht sind. Wir müssen also lernen, den Ball laufen zu lassen. Der Ball kann aber nur dann laufen, wenn immer jemand frei steht. Das bedeutet, jeder muss lernen, sich frei zu laufen. Das allein reicht allerdings noch nicht aus, denn der Ball muss zudem von jedem sauber gespielt und angenommen werden können. Erst dann kommt das Kombinationsspiel in Gang.

Wer einen Ball sicher annehmen kann, der hat Zeit, den Kopf zu heben, um einen freien Mitspieler sicher anzuspielen. Wir haben Mannschaften gesehen, die diese Dinge bereits gut beherrschen und umsetzen. Natürlich ist das in der F-Jugend noch nicht der Regelfall. Wer aber mitspielen und gegen bessere Mannschaften bestehen will, muss diese Grundlagen des Fußballspiels lernen und verinnerlichen. Natürlich kommt noch das gewisse Extra hinzu, denn nur wer schnell reagiert und dauerhaft wach im Spiel ist, wird unerwartete Spielsituationen adäquat lesen und auf kluge Weise auf sie reagieren können.

Gestern bewiesen wir zumindest Moral, denn nach unserem schwachen, total verschlafenen Start und den zwei schnellen Gegentreffern kämpften wir uns mühsam zurück ins Spiel. Wir kamen zum Anschlusstreffer, um dann erneut einen Gegentreffer durch einen Konter hinnehmen zu müssen. Aber auch den steckten wir weg und schafften bis zur Halbzeit sogar den Ausgleich. Das war trotz aller spielerischen Defizite und der insgesamt schwachen Tagesform eine sehr gute Leistung.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit dann erneut ein unnötiger Rückstand, der Vorbote des späteren Einbruchs. Aber auch dieses 4:3 holten wir tapfer auf, spielten uns regelrecht in Rage. Wieder traf ein Verteidiger zum erlösenden Ausgleich, weil er sich klug ins Angriffsspiel mit eingeschaltet hatte. Aber dann verließen uns die Kräfte und damit die Konzentration, der Akku war schlagartig leer. Die vor dem Spiel verabredeten zwei Mal 25 Minuten waren für unseren nicht sonderlich gut eingespielten Kader doch etwas zu viel. Aus einem 4:4 wurde innerhalb weniger Minuten eine deutliche Niederlage.

Was bleibt, was nehmen wir mit? Wir können uns auf Dauer nicht auf zwei oder drei Alleskönner verlassen. Jeder Einzelne muss sich in den Grundlagen verbessern: Stoppen, Passen, Bewegen – das ist die Minimalformel! Direkt dahinter kommen Formen des Dribblings und des Torschusses. Und natürlich das gewisse Etwas - nennen wir es Intuition und kreative Persönlichkeit. Wer das Spiel versteht, wird es immer wieder neu und überraschend interpretieren können. Das gilt für Spieler, wie für die Trainer!

[TESTSPIEL GEGEN ORANJE BERLIN II - 19. MÄRZ 2016]


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(1 x Kolja, 2 x Luca, 1 x Eli)
Es spielten: Leo, Eli, Luca, Lounes, Kolja, Oskar, Koray, Yaron, Ruben

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