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AMA / D2
SAISON 2019 / 2020

Verhaltener Saisonstart

AMA D2 - SCC Teutonia 99 D2

6 : 0

Die Luft drückte, der Sommer hob noch einmal an, aber so richtig kam er mit der Sprache nicht heraus. Am nächsten Tag regnete es den ganzen Vormittag, abends sogar heftiger. Was macht man mit einem Spiel, bei dem der Sieg nie gefährdet war, drei Punkte solide eingespielt wurden, es aber insgesamt wenig Glanzmomente und so gut wie keinen Spielrausch auf dem Rasen gab?

Gemessen an den vielen Torchancen, die wir uns herausarbeiteten, hätten wir gut und gerne zweistellig gewinnen können, ja müssen! Aber eine seltsame Lethargie im Kopf hatte sich an die Stelle unserer furiosen Torquote der ersten beiden Testspiele gesetzt. Vor dem gegnerischen Gehäuse wirkten wir inkonsequent und unkonzentriert, nicht wirklich bei der Sache.

Gleichwohl machten wir das Spiel und ließen den Gegner kaum über die Mittellinie kommen. Der wollte auch gar nicht so recht, sondern igelte sich lieber in der eigenen Hälfte ein und begnügte sich mit gelegentlichen Vorstößen.

Bezeichnenderweise hatte Teutonias Torhüter die meisten Ballkontakte und überhaupt die besten Szenen des Spiels. Er hielt viel und gut und demonstrierte selbst bei seinen leicht durchschaubaren Eröffnungen allergrößte Seelenruhe. Es setzte ihn auch niemand wirklich unter Druck oder war so schlau, ihm nach der zehnten immer gleichen Eröffnung etwas anderes anzubieten als eine verhaltene Reaktion. So bekamen wir den Ball meist nach kurzer Kombination halbhoch ins Mittelfeld geschossen, pickten ihn dort auf und begannen von neuem mit unserem Anlaufen.

Wenn ein Gegner so mauert und dennoch eine Menge zulässt, kann man, wenn die ersten Torchancen vergeben werden, in einen Negativrausch hinein geraten. Emsig versucht man, den Ball schnellstmöglich ins Ziel zu bringen. Aktionen werden immer häufiger überhastet ausgeführt, Zuspiele verfehlen den Mitspieler, der letzte Schliff geht verloren. Alles wartet darauf, dass der Knoten platzt, doch der wird immer dicker und die Stimmung immer entnervter.

Man hofft vielleicht auf die Spieldauer, irgendwann wird der Gegner sicher müde, dann fallen die Tore bestimmt. Fielen sie aber nicht! Im Gegenteil, die zweite Halbzeit wurde zur Perfektion der ersten. Statt der nun zu erwartenden Tore, standen die Teutonier immer sicherer. Unsere Versuche, ihr Bollwerk zu überwinden, wurden engstirniger. Kamen wir einmal durch, versemmelten wir die Torchancen noch ärger als in der ersten Halbzeit.

Statt den Weg über die Außenbahnen zu suchen und so hinter die Abwehr zu gelangen, um dann scharf durch den Strafraum zu passen oder in den Rückraum aufzulegen, versuchten wir es wieder und wieder durch die Mitte oder mit der Brechstange des Fernschusses. Freistöße wurden einer nach dem anderen direkt auf den Torhüter oder in die Mauer geschossen, niemand versuchte es mit einer Variante, und sei es, dass einfach mal kurz zur Seite abgelegt wurde. Unser Spiel war und blieb ideenlos, zuweilen sogar halbherzig.

Das Schlimme an solchen Spielen ist, dass man hinterher nicht weiß, wo man wirklich steht. Der Gegner fordert einem im Mittelfeld und in der Abwehr so gut wie nichts ab, sondern deckt lediglich die eigene schale Tagesform und potentielle Abschlussschwäche auf. Der nächste Gegner wiederum spielt komplett anders, wird mutig andribbeln und die Bälle tief in unsere Hälfte tragen. Es wird hohen Spieldruck geben. Wie werden wir damit umgehen?

Wir müssen lernen, den Rhythmus von Spieltag zu Spieltag zu variieren. Eine sehr reizvolle Aufgabe, denn sie wird auch im Kopf gelöst. Natürlich eine Aufgabe, an der man auch scheitern kann, weil sie bestimmte Fähigkeiten übersteigt. Es spielen stets mehrere Faktoren in einen Spieltag mit hinein, sodass selbst die beständigste und variabelste Mannschaft der Welt mal unter ihren Fähigkeiten bleibt und eine schlechte Tagesform erwischt. Die Saison ist lang, es gibt noch viel zu lernen und zu erleben.

Natürlich sollte man zu jedem Spiel körperlich ausgeruht kommen, auch wenn der verflixte Körper manchmal nicht so will, wie er soll. Das kann daran liegen, dass er generell eine Pause braucht. Oder er war am Vorabend des Wettkampfes doch zu lange wach.

So oder so, man kann nicht immer alles haben.

[1. Spieltag / 17. August 2019]


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6:0 (3:0)
(2x Feris, 2x Fynn, 1x Albion, 1x Blerton)
Es spielten: Samy, Albion, Blerton, Feris, Luca, Fynn, John, Kolja, Arda, Bela



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