AMA U15 - Borussia Friedrichsfelde U15
2 : 0
Das Bild der Spieltage ins unserer Liga variiert nicht viel: Wir stehen gefühlte 70 Minuten in der gegnerischen Hälfte, fangen die meisten Bälle spätestens etwas hinter der Mittellinie ab, kombinieren uns solide über die Außen, manchmal auch geschickt durch die Mitte, und versuchen mehr oder weniger elegant, ein paar Treffer zu erzielen. Ab und zu müssen wir einen Konter entschärfen. Zuweilen gibt es auch einen Eckball gegen uns. Hier und da sogar einen gefährlichen Torschuss.
Gegen Friedrichsfelde kam ein neuer Faktor hinzu, der uns durchaus zu schaffen machte: Ein leicht zugeschneiter, frostiger, gefrorener und sehr rutschiger Untergrund. Auf solch einem Boden kann man beim Laufen nicht gut die Richtung wechseln. Filigrane Techniker kommen ins Schleudern, nicht so wendige Spieler sehen in ihren Bewegungsabläufen noch einmal steifer aus.
Statt Noppen oder Stollen bräuchte man Kufen. Laufwege müssen so gesetzt sein, dass man den Ball schnell und leicht weiterverarbeiten kann. Abkappen wird zur leichtsinnigen Mutprobe, bei Schüssen fehlt einem der sichere Stand, man rutscht mit dem Standbein weg. Das gesamte Spiel muss so einfach und effizient wie möglich organisiert werden. Pässe in den Lauf, wenige Ballkontakte, auch mal auf den Zufall spekulieren, selbst lange Haferbälle sind erlaubt.
Friedrichsfelde verteidigte dennoch gut, wenn auch sehr tief und robust vor dem Sechzehner, weshalb wir nicht gut zum Abschluss kamen. In der ersten Hälfte, die wir zu 80 Prozent in der gegnerischen Hälfte verbrachten, zählte ich keine Hand voll Torschüsse, dafür viele, leider zu kurz und schwach geschlagene Eckbälle. Viele unsere Angriffe wurden nach Außen abgedrängt und spätestens im Moment der Hereingabe ins Toraus gelenkt. Wir versäumten es, direkter und schneller über die Schnittstellen und auf der inneren Linie Richtung Tor zu kommen. So bauten wir zwar immer wieder ansehnlich auf, kamen aber selten zum prägnanten Abschluss, und wenn doch einmal, dann fehlte es erneut an Präzision und Schlagfertigkeit beim finalen Kick.
In der Pause dann einige kleine Korrekturen: Ecken kurz ausführen, schneller auf der inneren Linie in die Tiefe gelangen, klarer in Schussposition gelangen, generell viel mehr auch aus der Distanz schießen, deutlicher in den Rückraum auflegen. Einen Vorteil gab es zudem, die eine Hälfte des Sportplatzes war etwas weicher und nicht ganz so rutschig rund um die Box - und in dieser agierten wir nun.
Siehe da, wir kamen besser vor das Tor des Gegners, die Gelegenheiten häuften sich und recht bald fiel dann der erste Treffer nach einer feinen Einzelleistung. Jetzt würde nur Überheblichkeit oder Kopflosigkeit zu einem Gegentreffer führen, war ich mir sicher. Gleichwohl wollte ich nichts riskieren und beließ es bei einer eher unterbeschäftigten Viererkette.
Als der zweite Treffer fiel, beide übrigens durch individuelle Klasse erzielt, konnten wir komplett befreit aufspielen. Für weitere Treffer reichte es leider nicht, aber als solider Arbeitssieg konnte das Spiel verbucht werden. Die Herbstmeisterschaft hatten wir schon am Spieltag zuvor gewonnen, nun gewannen wir sie gar ohne Punktverlust. Aber abgerechnet wird ja bekanntlich zum Schluss.
Jetzt müssen wir erst mal gut durch den Winter kommen.
Schön, wenn es schneit, für diejenigen, die in den Zeugnisferien in die Berge wollen. Blöd für die, die gerne kicken wollen. Der Terminkalender ist für die nächsten Wochen einschließlich Ferien prächtig gefüllt, aber der Kader hängt ziemlich durch. Auch konditionell, wie ich beim letzten Training feststellen musste. Zudem macht uns Corona zu schaffen.
Der Drops ist also noch lange nicht gelutscht!
[12. Spieltag / S0. 8. Januar 2022]
