AMA U15 - SC Charlottenburg U15
10 : 0
Der einzige Regenschauer des Vormittags erwischte uns pünktlich nach dem Anpfiff. Er dauerte rund zehn Minuten und brachte uns zwei Treffer. Es dauerte weitere zehn Minuten, in denen wir uns an die aufblühende Sonne gewöhnten. So legten wir bis zur Halbzeit zögerlich nach und sammelten schließlich drei weitere goldrot gefärbte Treffer ein. Auf gleich vier Positionen im Mittelfeld und in der Offensive im Vergleich zum Mittwochabendspiel verändert, spielten wir zwar durchaus dominant, hinterließen aber zugleich einen verhaltenen Eindruck. Da wäre weit mehr möglich gewesen in dieser Begegnung.
Denn der Gegner überließ uns erstaunlich viel Raum und Zeit zum Handeln, weit mehr als in einem gewöhnlichen Training, weshalb die geringe Torquote in den ersten fünfundzwanzig Minuten schon auch ein wenig ärgerte. Vier bis fünf Treffer mehr hätten niemanden verwundern können, aber dafür ließen wir den Ball einfach nicht schnell und konsequent genug laufen. Zumindest jedoch einige schöne Male blitzte unser Kombinationsspiel sehenswert auf und brachte die klare Führung. In vielen Situationen war bei den Spielern zugleich ein Spannungsabfall im Vergleich zum Mittwoch zu spüren. Verständlich wohl auch. Die erhofften Impulse der neu ins Team rotierten Spieler hielten sich jedoch ebenso in Grenzen.
Nach der Pause schien der Gegner etwas beherzter verteidigen zu wollen, aber im Grunde schnürten wir ihn in seiner Hälfte fest. Hinten sollte dieses Mal die Null stehen, alles andere wäre auch nicht mehr erklärbar gewesen, und so pressten wir mehr oder weniger geschickt und ausdauernd auf das gegnerische Tor und markierten in gleichmäßigen Abständen fünf weitere Treffer bis zum Spielende.
Eine runde Sache also, ohne besondere Vorkommnisse, bis auf die eine: Denn sechs von zehn Treffern gingen auf das Konto eines Einzelnen, der erneut eine Ecke und einen Freistoß direkt verwandelte.
Diese Quote wirkte beinahe schon unheimlich, legt aber zugleich die momentane Torgefährlichkeit anderer Spieler auf, die durchaus Luft nach oben Luft besitzt. Ein Umstand, der sicher seine konkreten Ursachen hat, die wir nun im Laufe der weiteren Saison deutlicher berücksichtigen müssen, zumal die Langzeitverletzten zurück ins Mannschaftstraining kommen.
Bei anderen Teams spricht man in diesem Kontext von einem gesunden Konkurrenzkampf. Den gibt es allerdings nur, wenn er auch von den Spielern positiv angenommen wird. Zeigt sich keine Wirkung im Training, dürfte die Reaktion im Wettkampf ebenso ausbleiben, was wiederum andere Konsequenzen nach sich zieht. Aber in diesem Winter geht es ja für viele ohnehin noch nicht ums Hexen, sondern nur ums Heizen.
Ich bin jedenfalls gespannt, wer sich wie einstellt und entsprechend aufglüht.
[6. Spieltag / Sa. 8. Oktober 2022]
