Blitz-Turnier FC Berlin
4 x 15 Minuten
"Den Tennis-Camp-Kindern unserer Mannschaft gewidmet."
Die alten Trikots wirbeln in der Waschmaschine. Die neuen sind leider noch nicht da, weshalb wir für unseren ersten Test auf die alten zurückgegriffen haben, die nun schnell gewaschen an den Verein zurückgegeben werden müssen.
Die alten stehen uns aber noch sehr gut! Und so beginnen wir, wie wir vor sechs Wochen aufgehört haben mit einem lockeren und nicht allzu harten Aufeinandertreffen mit zwei Berliner Mannschaften. Schnell wird klar, dass wir unsere ersten Trainingseinheiten in der letzten Ferienwoche erfolgreich absolviert haben und schon wieder ganz ordentlich Fußball spielen. In den vier mal 15 Minuten, die wir uns mit dem FC Berlin und der E6 von Viktoria 89 messen, bekommen wir nur sehr wenige Schüsse aufs eigene Tor. Abwehr und Torhüter können sich kaum beweisen, wir dominieren die Partien. Es bietet sich die Gelegenheit, allerhand auszuprobieren und jeden Spieler auf mehreren Positionen zu testen.
Noch sind nicht alle Spieler des Kaders aus den Ferien zurück, aber die große Mehrheit, die bereits seit einer Woche trainiert, zeigt sich gut erholt und vor allem gut gelaunt bei diesem Test. Die Ferien, so scheint es, haben alle erfrischt! Es tut gut, einmal etwas anderes kennenzulernen oder auszuprobieren! Und so fallen die Tore schnell und kompromißlos nach guten Kombinationen und feinen Einzelleistungen. Leider geraten wir kein einziges Mal unter Druck, was ein wenig schade ist. Denn wie will man etwas testen, wenn es gar keine richtigen Testbedingungen gibt? Aber auch so zeichnen sich nach den ersten 10 Minuten ein paar altbekannte Muster ab, an die wir nun im Training herangehen können, um uns zu verbessern. Die bevorstehende Saison in der Sonderstaffel wird uns ein neues Fußballfeeling bescheren und ein höheres Maß an Kontinuität und Engagement abverlangen.
Wer sich die Liga ansieht, wird feststellen, dass es eine Staffel mit vielen guten und auf Augenhöhe stehenden Mannschaften ist, von denen wir einige schon sehr lange und sehr gut kennen. In dieser Staffel kann, bis auf wenige Ausnahmen, jeder jeden schlagen. Eine reizvolle Ausgangssituation, in der vor allem der Faktor Kontinuität in der gesamten Hinserie über das sportliche Ergebnis am Ende entscheiden wird. Noch steht nicht fest, ob wir optimale Trainingsbedingungen vom Verein bereit gestellt bekommen, denn durch den vorläufigen Wegfall des Züllichauer ist der Trainingsbetrieb bei den Berliner Amateuren ein wenig durcheinander geraten. Auch wir müssen improvisieren. Aber es sieht ganz gut aus, und ein dreimaliges Training zeichnet sich ab. Und sogar ein Trainergespann, das mindestens zwei Trainer pro Trainingseinheit aufstellen kann, wird es geben.
Zum Glück ist unser Spielerkader breit und homogen genug aufgestellt, um den einen oder anderen Ausfall zu kompensieren. Dennoch zeichnen sich im Terminkalender bereits erste neuralgische Punkte ab, die erneut ungewollte Engpässe oder Zwangspausen im Trainingsbetrieb und bei der Saisongestaltung verursachen könnten. Brückentage verlocken zur Kurzreise, die Herbstferien zum gänzlichen Fernbleiben. Wir sind eine Mannschaft mit Spielern weit gefächerter Interessen und großer gesellschaftlicher und familiärer Anbindung, das ist uns allen bewusst. Dennoch lässt eine Saison in der Sonderstaffel kaum längere Trainings- und Spielpausen ungestraft zu.
Über eine Woche lang aus dem Training und dem Wettkampfrhythmus zu gehen, verursacht eine anschließende Drucksituationen in der Liga. Die zwischenzeitigen freien Spieltage im Herbst sollten durchaus für Turniere oder Einzeltreffen genutzt werden, natürlich alles mit Augenmaß. Insbesondere auf die Spieler übt sich eine solche Drucksituation aufgrund von Ausfallzeiten kontraproduktiv aus, da individuelle Trainingsdefizite unter großem Aufwand aufgeholt werden müssen. Wenn wir aber kontinuierlich am Ball bleiben und kollektiv zusammen halten, werden wir auch stark spielen und gemeinsam viel Spaß und Erfolg haben.
Einiges wird sich durch die Einführung des Punktesystems im Spielbetrieb ändern, natürlich steht der Erfolg nicht an erster Stelle, aber auch nicht der Spaß des Einzelnen ist der alleinige Zweck. Spaß und gemeinsamer Erfolg sind eng miteinander verknüpft und fallen nicht einfach so vom Himmel. Wichtig ist, dass ein Mannschaftsgedanke entsteht und ein Team von Woche zu Woche fester zusammen wächst. Die Kinder spüren ganz genau, wann eine Mannschaft funktioniert und wann nicht. Je offener und zuverlässiger wir miteinander umgehen und reden, desto größer wird der innere Zusammenhalt werden und desto wohler wird sich jeder Einzelne innerhalb der Mannschaft fühlen und dementsprechend frei aufspielen können.
Jeder spielt für den anderen und nicht nur für sich selbst! Das ist genau der Punkt, auf den es ankommen und an dem sich zeigen wird, ob sich unsere Mannschaft und unsere Spieler mental und fußballerisch weiter entwickeln oder ob wir auf dem gemeinsamen Weg durch die Saison stehen bleiben.
Aber alles wird gut, da bin ich mir sicher!
[BLITZ TURNIER FC BERLIN / 2. September 2017]
