Stern Marienfelde - AMA
2 : 2
Hatten wir am Vortag gegen Technico noch über die gesamte Spielzeit alle Fäden souverän in der Hand und in der zweiten Hälfte unsere Buden gemacht, mussten wir gegen Marienfelde nach zehn Minuten wieder mal einen Rückstand aufholen, dieses Mal gar einen doppelten.
Man kann dem verbliebenen Team nicht den Vorwurf machen, es nicht besser gewollt zu haben. Hitze, Verletzungspech und Ferien legten die Maschine lahm – insbesondere in den ersten zehn Minuten. Oft schoss Marienfelde nicht auf unser Tor an diesem sommerlichen Mittag im frühen April, im gesamten Spiel nicht. Lange Strecken sah es es wahrlich nicht danach aus, als führten sie, was sie jedoch bis fünfzehn Minuten vor Spielende taten, nachdem sie uns zweimal geschickt und mit Wucht zu Beginn überwunden hatten.
Wir machten das Spiel, erarbeiteten uns Chancen, trafen aber selber nicht ins Tor. Dafür beim Anschlusstreffer umso mehr: Eine elegante Ballannahme des Angreifers nach langem Ball an die Strafraumgrenze, ein perfekt getroffener Schuss aus der Luft, der Ball nahm eine perfekte Flugbahn und schlug passgenau zwischen hochspringendem Torwart und Latte ein. Ein sehenswerter Treffer, der unseren Bemühungen sofort neuen Schwung verlieh.
Auch in der zweiten Halbzeit suchten wir das Spiel nach vorne, gleichwohl ließ der Gegner sich tiefer fallen und verengte die Räume gekonnt. Da der Platz jedoch eher an amerikanische Malls samt gigantischer Parkfläche erinnerte, weniger an kleine Kreuzberger Eisdielen, fanden sich immer wieder Lücken im Defensivgeflecht der Marienfelder, die wir schließlich für zwei weitere Treffer nutzen konnten. Leider wurde einer davon wegen eines vermeintlichen Abseits nicht anerkannt.
Beiden Teams war eine gewisse Erschöpfung im High Noon des vorgezogenen Sommertages anzumerken, dies auch deshalb, weil andere ihre Ferien lieber dazu nutzten, sich noch etwas auszuruhen oder krank oder verletzt zu sein. So ist das Leben! Unter gemeinschaftlichen Aspekten allerdings auch wieder mal ein gutes Beispiel dafür, warum eine pluralistische Gesellschaft auch nicht viel besser funktioniert als eine ideal konformistische, womit im Sinne des schönen Spiels weder für die eine, noch für die andere Form geworben sein soll. Fakt ist, dass das schöne Spiel nur dann gelingt, wenn jeder ausreichend trainiert, körperlich-mental vorbereitet und für ein Spiel verfügbar ist. Leider sieht es gegen Wannsee am kommenden Sonntag noch viel schlechter aus.
Ich bin sehr gespannt, welchen Impuls das Spiel samt Ergebnis auf die Drehgeschwindigkeit des Wechselkarussells haben wird.