AMA - FC Tecnico
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Ostern ist ein guter Termin zum Verreisen, allerdings auch ein guter, um das alljährliche Wechselkarussell in Gang zu setzen. Derzeit prasseln zahlreiche Anfragen zum Probetraining ein. Die meisten Anschreiben gleichen sich. Einige wenige fallen heraus, weil sie immer noch von Eltern geschrieben werden. Andere glänzen, weil der jeweilige Verfasser durchaus verstanden hat, auf was es bei einer Bewerbung ankommt. Eine sehr beliebte, aber eher unvorteilhafte Begründung ist, man wolle den oder die nächsten Schritte machen.
Leider sagt niemand, er wolle mit einem bestehenden Team einen Schritt machen. Der Schritt betrifft immer nur dem Anwerber selbst, woraus sich leicht herauslesen lässt, dass der Anwärter eher weniger anzubieten, als einiges aufzuholen hat. Zudem scheint er nur an sich und seine Entwicklung zu denken, was im Teamsport nicht immer greift. Aus mir noch nicht näher bekannten Gründen scheint er auch mit seiner derzeitigen Situation nicht zufrieden zu sein. Im Grunde zeigen sich also mehrere Gründe, sich mit dem Anwerber nicht näher zu beschäftigen. Da wir aber den Kader auffüllen müssen, hake ich hier und da nach und schaue mir den Aspiranten gegebenenfalls an.
Bei den meisten bestätigt sich die Annahme, dass sie zumindest unwillentlich ehrlich waren. Bei anderen kann man zumindest sagen, dass sie eine gewisse Anlage besitzen und durchaus das eine oder andere ganz gut können. Aber die Sache mit den Schritten bleibt. Für die Bezirksliga und ein mittleres Landesliga-Niveau dürfte es wohl reichen. Aber um Akzente zu setzen in der Verbandsliga? Um ehrlich zu sein, da kommen auch einige von uns ins Schwitzen!
So oder so, die nächste Spielzeit wird vieles auf den Kopf stellen. Es ist auch nicht so, dass wir sicher davon ausgehen können, das eigentlich recht erreichbare Ziel tatsächlich zu erreichen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob wir beim derzeitigen Stand der Dinge tatsächlich eine Spielklasse höher gehen sollten. Ich spiele lieber eine Klasse tiefer, dafür oben mit, als eine Klasse zu hoch und dann permanent gegen schlechte Laune und deprimierende Wochenenden – zumindest nicht mit einem älteren Jahrgang.
Wenn bei unseren eigenen Spielern das Denken des nächsten Schrittes aufkommt, ist besondere Achtsamkeit geboten! Auf der einen Seite braucht jedes Team durchweg Spieler, die den nächsten Schritt machen wollen, auf der anderen zerfallen funktionierende Teams sehr schnell, wenn die Schritte nicht gemeinsam gegangen werden. Einige aus unserem Team liebäugeln mit einem vorzeitigen Aufstieg in der nächst höheren Altersklasse. Dazu kann ich nur sagen, das macht nur Sinn, wenn darunter nicht alles zusammenbricht. Sonst wäre der vorgezogene Aufstieg letztlich nur ein verspäteter Abstieg.
Wenn man in einem Team unter- oder überfordert ist, ist ein Wechsel geboten. Das betrifft in der Regel nur sehr wenige Spieler. Dass wir überhaupt darüber reden und die Chance haben, nächstes Jahr eventuell Verbandsliga zu spielen, haben wir im übrigen dem Umstand zu verdanken, bislang alle Schritte gemeinsam gemacht zu haben. Geben wir dieses Pfand aus der Hand, werden bald viele neue Bewerbungen für Probetrainings aufgesetzt werden müssen.
Ich hoffe, es schreibt dann niemand, er möchte den nächsten Schritt machen.
