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AMA / E2
SAISON 2017 / 2018

Wednesday`s Lobeck

AMA e2 - SC STAAKEN E2

1 : 5

Ich weiß auch nicht wieso, aber gegen Staaken wirken wir immer wie betäubt. Irgendetwas bremst uns aus, wir kommen nicht in die Zweikämpfe, wir dribbeln uns fest, wir lassen den Ball nicht ausreichend laufen. Als verabreiche uns jemand vor dem Spiel ein Narkotikum.

Es ist weiß Gott keine Schande, gegen Staaken zu verlieren. Die Jungs spielen einen beinahe schon unheimlich präzisen und abgeklärten Fußball. Sie haben nicht nur einen der besten Verteidiger und Spieleröffner der Liga, sondern sind durch die Bank sehr ballsicher und zweikampfstark. Zudem stehen zwei Hochgeschwindigkeitsstürmer in ihren Reihen. Wesentlich aber ist, dass jeder Spieler weiß, was er auf dem Platz zu tun hat. Bei Staaken hat man tatsächlich das Gefühl, dass Stärke aus großer Ruhe erwächst. Weshalb man gegen sie meist etwas benebelt wirkt.

Das ist natürlich eine Täuschung, denn das Tempo ist rasant hoch und die Zweikämpfe werden so intensiv geführt, dass es gelegentlich schon qualmt. Mit ihrem guten Stellungsspiel ersticken sie förmlich jeden Versuch, ein konstruktives Spiel aufzuziehen. So gesehen haben wir uns noch tapfer aus der Affäre gezogen. Ein früher Pfostenschuss setzte sogar ein Zeichen, aber letztlich gab es keinen Zweifel daran, dass wir ihnen komplett unterlegen waren.

Was Staaken an Ruhe ausstrahlte, wirkte bei uns fahrig und chaotisch. Wir boten kaum einen spielerischen Ansatz, um den Ball nach vorne zu tragen und Torchancen zu erspielen. Im Gegenteil, einmal dribbelte einer unserer Angreifer quer über den ganzen Platz, von ganz links nach ganz rechts - allerdings auf der Höhe des eigenen Torraums. Eine symptomatische Szene, bei der wir aussahen, als säßen wir in einem Schlauchboot, dem, kaum sind wir aus der Bucht gerudert, die Luft ausgeht, weshalb wir nun schleunigst zurück müssten.

Dem Mittwoch-Lobeck werde ich keine Träne nachweinen. Vor einigen Wochen irrte ich nach dem Training eine halbe Stunde lang um den Platz auf der Suche nach jenem Spezialisten, der sein Fahrrad direkt neben meines gestellt, seines aber gar nicht angeschlossen, dafür meines doppelt gesichert hatte. Selbst als ich mit seinem offenen Rad freimütig über die Tartanbahn radelte und allen Umstehenden lustig zuwinkte und sie fragte, ob ihnen eventuell das Fahrrad gehöre, auf dem ich gerade führe, regte sich nichts. Am Ende konnte ich einen etwa 13jährigen Jungen identifizieren, der zumindest ein schwarzes Damenfahrrad besitze, wie er sagte. Tatsächlich, er war`s! Er befreite mich aus meiner misslichen Lage und entschuldigte sich tausend Mal.

Zweimal mussten wir auf dem Lobeck zum Punktspiel antreten, zweimal sahen wir nicht gut aus.

Wie oft blickte ich beim Training in völlig erschöpfte Gesichter, die kaum mehr zum Lächeln, geschweige denn zum konzentrierten Trainieren zu bewegen waren? Genauso wirkte auch unser Spiel gegen Staaken, bemüht, aber blutleer. Erst zum Ende der zweiten Halbzeit nahmen wir das Heft ein wenig in die Hand und gingen energischer zur Sache, drückten ein wenig. Aber formvollendete Spielzüge ergaben sich daraus noch lange nicht. Schade, denn so verspielten wir die letzte Chance, uns einen Platz in der Tabelle weiter nach vorn zu schieben. Es wird nun der siebte von zehn Rängen bleiben. Ein Platz, mit dem wir noch zufrieden sein können, wenngleich einige Punkte mehr durchaus drin gewesen wären. Für eine deutlich bessere Platzierung spielten wir jedoch nicht konstant und konsequent genug.

Jetzt gilt es, die Lücke zu schließen, die sich fußballerisch zwischen den beiden letzten Spielen aufgetan hat und die uns schon etwas länger begleitet. Einen großen Gegner zu schlagen, dafür treten wir in der nächsten Saison an. Das ist unser Ziel! Fragt sich nur, ob wir das Gummiboot rechtzeitig an den Strand zurück bekommen und ob jemand gutes Flickzeug dabei hat. In diesem Sinne, Ahoi Amateure!

[9. Ligaspiel RR / 30. Mai 2018]


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1:5 (0:2)
(1x Timo)
Es spielten: Samy, Albion, Blerton, Julius, Kolja, Luca, Levin, Ruben, Timo, Fynn


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TABELLE ANSCHAUEN
EINBLENDEN / AUSBLENDEN