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AMA / D1
SAISON 2020 / 2021

Jahr der Jugend

SV Empor U13 - Ama u13

4 : 7

Acht Minuten vor Schluss nach dem vierten Gegentreffer zum erneuten Ausgleich fand ich mich bereits mit einem Unentschieden ab. Wir hatten in der zweiten Halbzeit unsere groben Fehler aus der ersten ausgebügelt, den 2-Tore-Rückstand famos aufgeholt, waren sogar in Führung gegangen, hatten nun aber erneut durch inkonsequentes Verteidigen und Arbeiten gegen den ballführenden Gegenspieler einen leicht vermeidbaren Gegentreffer hinnehmen müssen. Beide Teams agierten auf Augenhöhe. Insofern wäre ein Unentschieden gerecht gewesen.

Schon in der ersten Hälfte konnten wir unsere eigenen guten Möglichkeiten nicht in Tore umsetzen, stattdessen legte der Gegner vor durch zwei Treffer nach Ecken und druckvolles schnelles Spiel nach vorne. Bei allen Gegentreffern sahen wir nicht gut aus, wirkten schläfrig und unkonzentriert, arbeiteten nicht energisch genug gegen den Ball, so dass wir jeweils den berüchtigten Schritt zu spät kamen. Der Spielstand zur Pause drehte zwar Teile des Spielverlaufs etwas auf den Kopf, war aber durchaus nicht unverdient.

Nach der Pause und einer Umstellung im Mittelfeld kamen wir jedoch deutlich besser ins Spiel. Zudem belohnten wir uns endlich mit den nötigen Toren. Wir verteidigten konsequenter, wenn auch noch immer nicht konsequent genug, so dass das Spiel nach wie vor lange offen blieb.

In einer Mischung aus Glück und Können gelang es uns schließlich, die Partie endgültig zu unseren Gunsten zu entscheiden. Ein direkt verwandelter Freistoß aus 22 Metern brachte uns zunächst erneut in Führung. Kurz darauf kam einer unserer Spieler im Strafraum zu Fall. Ein kleiner Rempler, ein kaum spürbares Verhaken der Füße, nicht unbedingt ein astreiner Strafstoß, wie ich fand, zumal in dieser immer noch offenen Spielsituation. Aber gut, kann man geben, muss man aber nicht geben. Es spricht für Empor, dass sich niemand über die Entscheidung des Jungschiedsrichters und der Spieler mokierte.

Mir wäre ein sauber heraus gespielter Treffer lieber gewesen, so aber verwandelte der Gefoulte selbst und legte noch in der gleichen Minute zum deutlichen Sieben zu vier nach, womit das Spiel entscheiden war. Am Ende kam mir die Begegnung wie das letztjährige Treffen mit Empor vor: Gleicher Platz, gleiche Spielrichtungen, gleiches regnerisches, feuchtes Wetter, nahezu gleicher Spielverlauf: Ein starkes Empor mit gutem, kombinatorisch feinem Fußball (sowie sehr fairem Spiel) und gedankenschnell erzielten Treffern in der ersten Halbzeit, dann ein Drehen des Spiels unsererseits in der zweiten Hälfte mit einem im Endeffekt etwas zu hoch ausfallendem Ergebnis zu unseren Gunsten.

Aber etwas war dann doch anders, denn diesen Mal war das Fernsehen mit dabei. Ein Kamera-Team von rbb, das sich seltsamerweise meist hinter dem Empor-Tor aufstellte, als witterten sie dort die fettere Bilderbeute. Und so schafften es tatsächlich drei unserer sieben Treffer bis in die Lokalnachrichten. Als Begleitbilder zum übergeordneten Thema Corona-Schutzbedingungen im Berliner Amateurfußball waren sie, wie ich finde, gut gewählt und zugleich ein schönes Plädoyer für den Jugendfußball.

Eine Saison, bei der nun eine Serie entzerrt über die ganze Saison gespielt wird. Das kommt natürlich nicht bei allen Aktiven gleich gut an. Angesichts überfüllter Schulklassen und voller U-Bahnen kann man sicherlich auch Zweifel an dem einen oder anderen Hygiene-Konzept hegen beziehungsweise im direkten Vergleich ad absurdum führen. Aber natürlich sollten wir das muntere Virus nicht auf die leichte Schulter nehmen. Letztlich sind alle Mannschaften, alle Vereine von der Entscheidung des Verbands gleich betroffen, so dass sich neben dem offiziellen Spielbetrieb bei entsprechenden Platzkapazitäten durchaus ein gewisser Schattenspielbetrieb entwickeln könnte.

Sagen wir es so, wer sich an den spielfreien Wochenenden Testspiele organisiert und entsprechende freie Spielzeiten auf den Heim-Plätzen nutzen kann, der dürfte durchaus jedes Wochenende zu einem Wettkampf kommen.

Und darauf kommt es ja an, denn die Kinder und Jugendlichen brauchen die Kontinuität im Sport, um sich zu entwickeln. Ob nun ein Extra-Training oder sogar ein Freundschaftsspiel, das ist mir persönlich im Grunde egal: Hauptsache sie bewegen sich. Das Verlegen eines Trainings an einen anderen Ort haben wir schon mit Erfolg ausprobiert. Macht Spaß und bringt Abwechslung. Alles ist möglich, auch in Zeiten von Corona, ob nun mit oder ohne Ball - zu tun und zu verbessern gibt es immer was. Speedradeln auf dem Feld, Tempoläufe und Extra-Kühe am kleinen Magath-Hügel stemmen? Geht alles, muss man sich nur entsprechend anpassen und organisieren.

Aber klar, am schönsten ist es, wenn der Ball läuft. Und für uns als Jahrgang ist es persönlich auch ein bisschen tragisch und bitter: Da arbeiten wir all die Jahre auf die große Verbandsliga-Saison in der D1 hin, dann bekommen wir wieder nur die halbe Tüte mit süßen Schlangen und sauren Teufeln voll und müssen uns erneut mit einer Hinserie begnügen wie schon in der Vorsaison.

Eine kleine Nebengeschichte will ich noch erzählen, denn auch sie gehörte zum Spieltag und zum Auftakt dieses besonderen Spieljahres. Denn es kommt sicherlich nicht oft vor, dass zwei ehemalige Spieler beider Teams, die zu Saisonbeginn zu einem anderen Verein gewechselt sind und dort nun zusammen kicken, ihre alten Teams zum Liga-Auftakt begleiten und sich dann sogar, weil wieder mal kein Schiedsrichter zu finden ist, sofort bereit erklären, je eine Hälfte des Verbandsliga-Spiels zu leiten. Grandios, oder?

Ich denke, da wurde in der Vergangenheit auf beiden Seiten ganz im Sinne des Sports und der Nachhaltigkeit sehr gute Arbeit geleistet. Da capo! Und so gewährt uns Corona eventuell auch mal die Gelegenheit zum Team-Ausflug an die alte Försterei, um uns entsprechend bei unserem alten Buddy Fynn zu revanchieren! (Boris natürlich nicht vergessen... Danke euch, habt ihr großartig gemacht!)

Insofern stimmt`s mal wieder: In jedem Nachteil steckt auch ein Vorteil.

[1. Spieltag / 5. September 2020]


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4:7 (3:1)
(3 x Blerton, 2 x Bela, 1x Timo, 1x Kolja)
Es spielten: Samy, Blerton, Albion, John, Feris, Luca, Arda, Femi, Timo, Noah, Bela, Kolja



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