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AMA / D1
SAISON 2020 / 2021

Hundstage

Fahrt nach Strasen

1 x verloren, 1 x gewonnen

Das Gefühl von Hochsommer hat entschieden etwas mit den Empfindungen der Füße zu tun. Aufgeheizter Asphalt, heißer Sand, über den man barfuß läuft, wobei es teuflisch glüht unter den Sohlen. Selbst der kürzeste Weg zum kühlen See wird zur Indianermutprobe.

Das ist die eine Seite, die andere sind brennende Füße in modernen, eigentlich nur noch synthetisch produzierten Fußballschuhen, in denen man vom vielen Gerenne über die dichten Stadionrasen schier zu schwimmen beginnt. Gern begleitet von gemeinen, hinterrücks aufblühenden Blasen an Fersen und Zehen. Keine Saisonvorbereitung ohne diese schmerzhafte Prozedur der Blasenwunde. Am schlimmsten ist es, wenn die geschunden Füße sich nicht mal erholen dürfen, sondern tags darauf erneut in die engen Schuhe müssen. Autsch, autsch, autsch!

Wie erholsam, wenn dann nach einem aufreibenden Kraftakt auf dem Platz in einen kühlen, erfrischenden Mecklenburgischen See gehüpft werden kann! Die beste Regeneration überhaupt - eine Erfrischung für Körper und Geist sondergleichen. Wir packten noch ein leckeres Fischbrötchen davor, das wir uns wahrlich verdient hatten. Mit zehn AMAS gegen zwanzig Viktoria 89er eine Stunde lang mehr oder weniger solide zu bestehen - das ist schon ein fettes Zander-Brötchen wert.

Am frühen Morgen in Berlin aufgebrochen und um exakt 11.11 Uhr in der Lindower Sportschule mit Eins zu Null in Führung gegangen - diesen schmächtigen Vorsprung verteidigten wir knapp 20 Minuten lang ganz ordentlich. Aber dann brachen wir kräftemäßig ein, und so schraubten die Himmelblauen das Ergebnis mit zunehmender Spieldauer in ihre Höhe. Nichts anderes hatten wir erwartet - insofern war das Ergebnis für uns Nebensache. Vielmehr wollten wir uns endlich wieder einmal selbst spielen sehen, gewissermaßen als Premiere nach der langen Corona-Pause.

Ein Spieler hat das Team zum Saisonende verlassen, einer ist neu hinzugenommen. Nun gilt es, aus dem bestehenden Kader ein Team zu formen, das in der Verbandsliga bestehen kann. Die geheimnisvolle Auslosung der Staffel beschert uns wunderbare Gegner - auf spielerischer Augenhöhe und sicher auch darüber hinaus. Interessante Teams, auf die wir zuletzt nicht mehr regelmäßig getroffen sind, die aber einen schönen Fußball spielen.

Den wollen wir natürlich auch bieten. So stehen die Zeichen derzeit auf Revitalisierung sämtlicher mentaler und physischer Kräfte. Corona hat deutliche Spuren im Fitnessstand hinterlassen, und wenn man über eines erschrecken kann, dann über die sichtbaren Folgen einer offenbar viel drastischer ausgefallenen Reduzierung der täglichen Bewegung als angenommen. Nicht nur, dass die Kräfte hingeschwunden sind, bei dem einen oder anderen ist sogar etwas Bauchfett gewachsen.

Jeder Sprung in den See war da ein erster Schritt in Richtung neue Körperspannung, so schlaff es bei einigen noch aussah. Hautsache kein erneuter Lockdown des gesamten Spiel- und Trainingsbetriebs. Aber man kann sich das Virus und die entsprechenden Schutzmaßnahmen leider nicht aussuchen, und gerade deshalb gilt weiterhin Vorsicht.

Umso intensiver und abwechslungsreicher dieses fantastische Wochenende im Zentrum der Mecklenburgischen Schleusen- und Seenpaddler, einem Mini-Ferienlager gleich, das trotz der Kürze und der zwei Trainingsspiele eine so hohe Dichte an Eindrücken und Erlebnissen hervor zauberte, dass jeder noch lange davon zehren dürfte.

Stand-Up-Paddeln, Werwolf- und Kenterspiele, Fischen, Klavieretüden einstudieren, Championsleague, Salti in den See, Tauchstreckenwettbewerb und Frikadellenparty, nicht zu vergessen das dramatische Eskamotieren einer in den Schlafraum verirrten Hornisse. Im Grunde war dieser Kurztrip so vollgepackt mit Aktion, Fußball und Abwechslung wie ein mehrwöchiger Erlebnis-Urlaub. Selig der Schlaf aller auf der Heimreise.

Das zweite Testspiel eine ebenso interessante Erfahrung: allerdings im Sinne der über uns stehenden Hitzeglocke im Waldstadion. Der Gegner aus Fürstenberg ein wenig überfordert, wir kickten im soliden Trainingsmodus. Die Tore zu zählen, machte recht schnell keinen Sinn mehr. Im Grunde traf jeder mehr als einmal bis auf den Keeper, dies wäre des Guten auch zu viel gewesen.

Bei den Gastgebern fiel vor allem eine Abwehrspielerin auf, die recht fleißig alles niedermähte, was in ihre Nähe gelangte. Kein Wunder, auf den Feldern draußen, wurde das Korn ebenso eingeholt. Sie wurde Chucky gerufen - ich musste unweigerlich an einen alten Film aus den späten 80ern denken. Aber natürlich entsprang diese krude Assoziation nur der ungeheueren Hitze.

Der erste Schritt ist also getan, die nächsten stehen bereits an.

[Teamfahrt / 7. - 9. August 2020]


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1:6 und 27:0
Es fuhren: Samy, Blerton, Albion, Nuri, Noah, Kolja, John, Timo, Feris, Bela, Micha, Carsten, Stephan



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