FC Hertha 03 Hallenturnier 2020
5. Platz
Das war nicht unser Tag, wir begannen gewohnt druckvoll, spielten uns nach vorne, doch dann schleuderten uns zwei Gegentreffer, wie vor wenigen Wochen schon einmal gegen den S.C. Staaken, hart aus dem Rennen. Das Spiel war durchaus sehenswert, sehr umkämpft und von beiden Teams leidenschaftlich und fußballerisch eindrucksvoll geführt. Aber am Ende hatten wir genau das nicht umgesetzt, was zuvor in der Kabine besprochen worden war. In der Deckung agierten wir nicht klar und konzentriert genug, im Abschluss blieb die letzte Konsequenz aus.
Das Spiel ging verloren, und wir verloren mehr und mehr unseren Turnierfaden.
Trauriger Höhepunkt waren dann zwei Niederlagen gegen den FC Wilmersdorf und den Stern 1900, die einmal mehr alle unsere mentalen Problemzonen offenlegten. Wir haben uns schon viel besser verkauft nach Niederlagen, aber bei den Hertha-03-Turnieren scheint uns alle Jahre wieder ein mächtiger Fehlerteufel zu reiten und die Beine schwer und den Kopf extrem langsam werden zu lassen. Sechs bis sieben hammerharte Latten- und Pfostentreffer während des gesamten Turniers hin oder her, wenn man so leichtfertig Gegentore kassiert wie wir an diesem Tag, schafft man es am Ende eben doch nicht ganz nach oben aufs Siegertreppchen.
Mag sein, dass der eine oder andere Spieler tatsächlich kein Hallenspezialist ist, wie auf der Suche nach Erklärungen leichtfertig angegeben wurde. Aber die Winterferien und der schale Trainingsbetrieb während der letzten Wochen sowie die wenigen bestrittenen Wettkämpfe taten wohl ihr übriges. Allen Spielern war anzumerken, dass sie nicht im Vollbesitz ihrer körperlichen und geistigen Möglichkeiten gewesen waren. Schade!
Zumindest die Viktoria, die wieder mal den größten Pokal abräumte, konnten wir noch ein wenig ärgern. Wir standen lange und tief in ihrer Hälfte, mussten aber zunächst den Ausgleich erzielen. Auch dieser frühe Gegentreffer war an Leichtfertigkeit und mangelnder Aufmerksamkeit kaum zu überbieten.
Nach einem verwandelten Strafstoß war es dann soweit, das Spiel ging unentschieden zu Ende, und die Viktoria war ein wenig sauer, weil sie von den Amateuren doch deutlich in ihre Schranken verwiesen und auch ein wenig gepiesackt worden war nach einem sonst durchweg überzeugenden Auftritt. Aber davon konnten wir uns am Ende dieses irrsinnig langen Turniertages auch nichts mehr kaufen. Nach extrem langen zehn Stunden in einer frostigen, aber sehr hellen und schönen Halle fuhren wir durch die Samstag-Abend-Dunkelheit zurück nach Kreuzberg und leckten unsere kleinen bis mittelgroßen Wunden.
Fragt sich, wie schnell wir wieder zu alter Form und Stärke zurückfinden? Aber die Hallensaison ist nun erst mal zu Ende.
[Turnier bei FC Hertha 03 / Sa. 15. Februar 2020]
