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AMA / B1
SAISON 2023 / 2024

Hopp oder Top

AMA - SV EMPOR U16

6 : 0

Die Entscheidungen rücken näher, manche sind bereits gefallen. Aus der Regionalliga wird es einen Berliner Absteiger geben: Viktoria U16. Damit reduziert sich die Zahl der Landesliga-Aufsteiger um 1 auf drei Teams. Es sei denn, der BVF will mit 15 Teams in die kommende Saison starten. Wie der dritte Aufsteiger aus den beiden Landesligen ermittelt wird, ob durch Punktequotienten oder durch Relegation, konnte ich bislang nicht eruieren, ist aber auch egal.

Denn wenn ich eines weiß, dann dieses: Die kommende U17-Verbandsliga wird hammerhart. Wer sich das geben will, muss wissen, worauf er sich einlässt. Einen guten Vorgeschmack gab unser verloren gegangenes Spiel gegen den BAK. Man kann es als Blaupause verstehen, so wird jeder Spieltag aussehen. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass die athletischen Komponenten von größerer Bedeutung sein werden als die rein technisch-fußballerischen. Der beste Techniker wird nichts gegen einen körperlich-dynamischeren Gegner ausrichten können, wenn er sich auf den ersten fünf Metern nicht deutlich genug abzusetzen oder durchzusetzen versteht.

Im Vergleich zu den Wannsee-Spielern, die zwar kiebig und griffig waren, werden die zukünftigen Spieler in der Verbandsliga Räume viel klarer beherrschen, verdichten, dominieren und mit langen Bällen bespielen. Es gibt einen wesentlichen qualitativen Unterschied zwischen Landes- und Verbandsliga, den zu unterschätzen nichts anderes hieße, als sich selber erheblich zu überschätzen. Man kann auch von möglicher physischer Überforderung sprechen, die uns erwarten würde, wenn es denn überhaupt so weit kommt. Denn im Gegensatz zu vielen anderen sehe ich dieses Aufstieg noch gar nicht.

Füchse I wird, wenn mich nicht alles täuscht, aus der Verbandsliga absteigen. Internationale wird die Klasse halten. Dadurch wird Füchse 2 den direkten Aufstiegsplatz als Tabellenerster der Landesliga 2 in Anspruch nehmen. Ob wir die Füchse überhaupt schlagen können? Auswärts auf dem riesigen Rasenplatz? Um zumindest eine rechnerische Glücks-Chance auf den Staffelsieg zu behalten? Ihr Spiel ist so einfach wie effizient: Sie stehen defensiv gegen spielstarke und athletische Gegner mit mindestens 9 Spielern hinter dem Ball. Bei Ballbesitz geht es grundsätzlich schnell und direkt nach vorne. Bei Abschlägen stehen vier Spieler leicht gestaffelt kurz hinter der Mittellinie. Einer versucht per Kopf in die Tiefe zu verlängern, mindestens ein anderer startet durch und hofft auf einen Durchbruch. Bei gegnerischem Ballbesitz ist ihr Mittelfeld stets in der Lage, Räume effizient zu verriegeln und ein Aufbauspiel zu unterbinden.

Sie haben nicht umsonst die wenigsten Tore kassiert, wenn auch nicht allzu viele erzielt. Gegen die Füchse einen Treffer zu erzielen, ist schon etwas Ungewöhnliches. Ihr Spiel spielerisch komplett zu breaken, grenzt an ein technisches Meisterstück. Dazu wird der holperige Rasen kommen, der für die Jugend-Punktspiele nicht mal eingekreidet wird. Da trifft die Bezeichnung „Acker“ durchaus ins Schwarze. Vielleicht haben sie auch wieder Glück mit dem Schiedsrichter, der, wenn schon ein Treffer kurz vor dem Ende gegen sie fällt, irgendein ominöses Stürmer-Foul findet, um den Treffer nicht zu geben. Ich gebe zu, dieser Text steht unter dem Einfluss des Gesehenen im Spiel Füchse gegen BAK. Der BAK hätte den Sieg wohl knapp verdient, er war einen Ticken mutiger und spielerisch besser, wie ich finde. Aber die Füchse sind eben auch grandios im Verteidigen. So ging das Spiel Null zu Null aus.

Machen wir uns nichts vor. Wir stehen vor einem Umbruch. Spieler werden gehen, neue hinzukommen, aber werden diese jene ersetzen können? Ich denke, wir wären in der Landesliga sehr gut aufgehoben, auch wenn es freilich einen großen Erfolg bedeuten würde, zum dritten Mal hintereinander einen Aufstiegsplatz zu ergattern. Aber dieses Mal gelingt uns dies wohl nicht ausschließlich aus eigener Kraft, sondern nur durch Schützenhilfe.

So ehrlich sollten wir also sein. Gerade letzteres stimmt nachdenklich. In zu vielen Spielen ließen wir leichtfertig Punkte liegen, zu oft wurden wir mit langen Bällen überwunden und kassierten leicht vermeidbare Gegentreffer. Wir haben eine hohe Qualität im Team, Spieler, die gut zueinander passen, gern gemeinsam trainieren und miteinander Fußball spielen. Aber in den Details und in der Breite fehlt uns etwas, nicht nur technische Qualität, vor allem auch körperlich-athletische Vielseitigkeit: Antritt, Dynamik, Schnelligkeit, Wendigkeit, Robustheit, Geschicklichkeit. Darüber kann auch ein über weitere Strecken souverän erspielter Sieg gegen Empor nicht hinweg täuschen.

Eine Halbzeit lang diktierten wir das Spiel und erzielten drei Treffer, ließen sogar leichtfertig einen Elfmeter liegen. In der zweiten machte Empor dann für zwanzig Minuten das Spiel und unterband all unsere Bemühungen, zurück in den Ballbesitz zu kommen. Erst ein erfolgreicher Konter mit präzisem Kopfballabschluss brachte uns zurück in die Spur. Dieser vierte Treffer brach den Widerstand von Empor und so konnten wir sukzessive erhöhen.

Sagen wir es mal so: Gegen die Preußen können wir zumindest beweisen, dass eine Rasenschlacht am Berliner Freiheitsweg eine Woche darauf eine echte Berechtigung findet. Andernfalls wäre ein Erfolg dort, den man erst einmal erringen muss, nur etwas für die Galerie. Er könnte allerdings auch beweisen, dass es durchaus technische Mittel und Wege gibt, athletische Komponenten zu relativieren. Eine Niederlage wiederum wäre ein großer Schritt in Richtung Demut und Bescheidenheit. Auch nicht verkehrt.

So gesehen, können wir eigentlich nur gewinnen.

[20. Spieltag / Sa. 20. April 2024]


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6:0 (3:0)
( 2x Bela, 1x ? , 1x Kolja, 1x ET, 1x Fred )
Kader: Jamal, Jaden, Luca, Ege, Julius, Levin, Eddie, John, Julien, Fred, Theo, Timo, Kolja, Yasin, Arda, Luis.




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