Coerthe Cup 2017
6. Platz
Auch wenn die Hertha, der spätere Turniersieger, mit 5:3 gegen uns gewann, die drei Tore, die wir gegen sie erzielten, entschädigten absolut für alles. Ein phantastischer Kopfball ins lange Eck von Kolja nach einer Ecke von Fynn, der uns mit 1:0 in Führung brachte. Ein satter, präziser Linksschuss von Fynn ins lange Eck zum zwischenzeitigen 2:2. Sowie ein sehenswerter Volleyschuss von Kolja nach kluger und stramm ausgeführter kurzer Ecke zum 3:4 Anschlusstreffer. Drei Tore der Kategorie allererste Sahne! Absolut sehenswert! Bumm, Bumm, Bumm! Und vor allem: Nicht aufgesteckt während des ganzen Spiels, immer weiter gemacht, sogar einmal zurück gekommen, seid ihr! Mit etwas mehr Geschick und Zweikampfstärke im Mittelfeld hätten wir durchaus ein Unentschieden erringen können. Und bei etwas mehr Fußballgötter-Glück wäre sogar ein überraschender Sieg drin gewesen.
Aber darum geht es eigentlich nicht!
Natürlich hat die Hertha verdient gewonnen, sie ließen das ganze Turnier über keinen einzigen Punkt liegen. Eine Mannschaft, aus neun Spielern bestehend, die nach jedem Drittel eine komplette Reihe wechselte, ohne dass sich je ein Gefühl eingestellt hätte, nun würden sie schwächer oder gar weniger druckvoll aufspielen. Sie spielen auf einem so hohen Niveau Fußball, dass nur die wenigsten Teams in Berlin mithalten können. Wie sagte ihr Co-Trainer scherzhaft zu mir, ihre Jugendabteilung sei wahrscheinlich kleiner als unsere! Recht hat er, aber sie nehmen ja auch nicht jeden, sondern nur die allerbesten Spieler!
Ein großes Fußballfest, darum ging es, und egal, welchen Platz man nun errungen hat, dabei gewesen zu sein und sowohl höchste Höhen und tiefste Tiefen miterlebt zu haben, ist eine Erfahrung, die jedem zugute kommt, der an diesem Tag mitwirken durfte. Schön, dass so viele hervorragende Mannschaften der Einladung gefolgt sind und abwechslungsreichen und dynamischen Fußball auf allerhöchsten Niveau boten. Schade nur, dass unser Team zwischenzeitig ein wenig die Konzentration verlor ob einiger vermeidbarer Gegentreffer, einige ließen gar die Köpfe hängen. Verlieren tut weh, aber das gehört nun mal mit zum Fußball, das müssen wir noch lernen! Doch dann wachte das Team rechtzeitig wieder auf und gewann beherzt die beiden letzten Partien, die letzte sogar absolut mitreißend und deutlich mit 6:0 gegen keinen Geringeren als den 1. FC Union Berlin, das soll schon etwas heißen!
Vielleicht sind wir tatsächlich keine Vormittagsmannschaft, sondern kommen erst nach einigen heißen Würstchen und reichlich Süßigkeiten auf Touren. Das Phänomen der verschlafenen ersten Halbzeit zieht sich jedenfalls markant durch unsere gesamte Wettkampfvita. Und wahrscheinlich fehlt uns auch eine entsprechende Turniererfahrung, um gegen solche perfekt eingespielten Teams wie Viktoria 89, Tennis Borussia oder Hertha BSC bestehen zu können. Die meisten Teams, die heute spielten und die ersten Ränge belegten, waren im übrigen auch am Vortag unterwegs auf Turnieren. Es wirkte nicht, als seien sie mit ihren Kräften am Ende. Aber ihre Ziele sind auch nicht die unseren, und so können wir sehr wohl damit zufrieden sein, dieses anspruchsvolle und sehr intensive Kräftemessen angenommen und ein Turnier gemeinsam ausgespielt zu haben, bei dem wir letztlich sehr viel dazu gelernt haben. Und ein sechster Platz in diesem hochkarätigem Klassement, das lässt sich durchaus sehen!
Eine enorme Kraftanstrengung im übrigen nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Verantwortlichen, den Organisator, die jungen Schiedsrichter und insbesondere die Eltern, ohne deren großartiges Engagement, den Support und die tatkräftige Unterstützung inklusive der kulinarischen Kurve und der vielen bunten Länderfahnen am Fangzaun dieser denkwürdige schöne Tag nicht hätte stattfinden können. Super auch, dass solche Spieler das Team am Spielfeldrand unterstützten, die keine Nominierung erhalten hatten, das ist wahrer großer Sportsgeist!
Chapeau, herzlichen Dank und weiter so!