MARIENDORFER SV fIV - AMA fIV
5 : 5
Wenn man zwei mal einen Rückstand aufholt, einmal sogar ganze vier Tore, dann kann man sich getrost als eigentlicher Gewinner des Spiels fühlen, egal wie es am Ende ausgegangen ist. Fünf zu Fünf nach vierzig Minuten, und eine Aufholjagd vom Allerfeinsten!
Alles, was bis zum 0:4 geschah, wollen wir einmal großzügig vergessen. Dem Gegner wurde es allzu leicht gemacht. Zu zögerliches Abwehren, ein verschlafenes Mittelfeld, keine zwingenden Torchancen, kaum Torschüsse. Aber dann plötzlich dieser Ruck, dieses Signal an den Rest der Mannschaft: Rubinho, der sich auf der rechten Seite ein Herz nimmt und mit dem Ball am Fuß im flinken Zickzackkurs nach vorne dribbelt, sich in Schussposition bringt und dann von weit rechts trocken ins lange linke Eck schießt! Tor, Tor, Tor! Ein Tor, das den Rest der Mannschaft wach rüttelt: Julius T. legt kurz darauf nach und verkürzt auf 2:4. Geht hier noch was?
Halbzeit. Auftanken. Nochmaliger Keeperwechsel, aber der eigentliche Wendemarker ist der neue Spielball: Arturos magisch leuchtender oranger Fünfer! Jemand muss ihn auf das Spielfeld geschmuggelt haben, er bringt die Wende. Von nun an spielt nur noch AMA: Dribblings, Torschüsse, abgefangene Bälle im Mittelfeld, jeder kann spüren, dass diese Mannschaft, die herrlich blühenden Kirschbäume im Rücken, dieses Spiel drehen wird! Alle machen mit, jeder rennt für jeden, keiner gibt auf!
Da: 3:4 – wieder Rubinho! Und da, kaum zwei Minuten später – wieder ein Schuss aus spitzem Winkel, dieses Mal hoch angesetzt ... aber, ach herrjeh, der Keeper bekommt noch eine Hand dran und wehrt den Ball, der schon im Winkel sitzt, gerade noch so ab. Ecke. Es dauert noch eine klitzekleine Weile, das Spiel befindet sich in der Schwebe, jetzt könnte alles passieren, auf beiden Seiten. Wieder ein Ballverlust im Mittelfeld, wir haben aufgepasst, ein Konter, ein Pass in die Tiefe, ein Querpass, ein Schuss von Julius T. und der Ball zappelt im Netz zum hoch verdienten Ausgleich! Year Man!
Der Torjubel: weit über die Haupttribünen des Stadions am Rande der Spielanlage hinaus!
Ein (Kloppo)-Trainer, der von allen am höchsten springt!
Die Eltern-Fangemeinde, die kollektiv zu weinen beginnt!
Das Team, das es selber kaum fassen kann!
Aber es ist wahr, es ist geschehen!
Jubel!
Ungläubiges Staunen!
Leute, wir haben es wirklich geschafft, wir haben ein 0:4 aufgeholt!
Jetzt noch einen drauflegen und in Führung gehen, das wär`s! Der Gegner kommt ohnehin kaum zur Geltung. Jetzt nur zugreifen und den Sieg mitnehmen. Aber dann, ach, herrjeh, ein Gegentreffer, wie aus dem Nichts!
Macht nichts, kann passieren, was soll`s!
Wieder müssen wir anrennen, dürfen uns nicht aufgeben, müssen einfach daran glauben, es noch zu schaffen, wir müssen es nur wollen! Also stecken wir nicht auf, wir rennen an, wir geben nicht auf! Die Stimme des gegnerisches Trainers, sonst so deutlich zu hören, bricht in sich zusammen, sie stürzt, sie stolpert, sie fällt hin und rutscht aus, und da! Da kommt Francesco schon angelaufen, schnappt sich den Ball, dribbelt über Rechts, läuft auf das Tor zu, holt aus, schießt und …. Tor, Tor, Tor!!!! Ausgleich!!!! Gewonnen!!!
Wie war das noch mal? „SO SEHEN SIEGER AUS SCHA·LA·LA·LA·LA - SO SEHEN SIEGER AUS SCHA·LA·LA·LA·LA!“
[4. SPIELTAG RR / SAMSTAG, 30. APRIL 2016]