Friedenauer TSC U15 - AMA U15
3 : 6
Dass ein Gegner mehr Tore schießt als man selbst, das Spiel aber dennoch verliert, kommt auch nicht alle Tage vor. Zwei mal trafen die Friedenauer ins eigene Tor, drei mal in unser Gehäuse. Wir wiederum lochten vier mal bei ihnen ein, das ergibt am Ende ein 6:3 zu unseren Gunsten.
Im Grunde war es ein Tag der Geschenke, denn die drei Treffer gegen uns waren wieder einmal das Gegenteil von dem, was die zwei Eigentore auf der anderen Seite auszeichnete. Diese wurden durch hohes Tempo und große Zielstrebigkeit förmlich erzwungen, jene fielen aus einer Mischung aus Schludrigkeit, Überheblichkeit und spieltechnischem Bankrott.
Von unseren derzeit knapp 20 Gegentreffern in dieser Saison dürften Dreiviertel nicht unbedingt durch die hohe fußballerische Klasse unser Gegner zustande gekommen sein, sondern eher durch großzügige Einladungen unserer Defensive. Nicht nur wichtige Punkte gingen dadurch verloren, auch die Sicherheit im Spiel als solche hat sich mehrfach verflüchtigt. Sobald ein Gegner hohen Druck ausübt, verfallen wir in einen Modus gefährlicher Unberechenbarkeit. Der Schuss geht im wahrsten Sinne nach hinten los. Es ist sehr nervenaufreibend, ich kann mich nicht daran erinnern, jemals eine solch hohe Anzahl überaus leicht zu verteidigender Bälle ins eigene Tor fliegen oder rollen gesehen zu haben.
Am Ende der Saison können wir hoffentlich sagen, wir haben die Liga trotz unser Defensive gerockt, nicht wie in der Vorsaison wegen unser Defensive, dies genau wird der wesentliche Unterschied zur Vorsaison sein. Noch ist nichts eingetütet, auch wenn die Konkurrenten erneut überraschend Punkte liegen lassen und unser Vorsprung nahezu kommod wirkt. Aber schon eine klitzekleine Niederlage könnte das günstige Blatt schnell zurück in eine Zitterpartie verwandeln. Noch ist nichts gewonnen, ich bin sehr gespannt auf den weiteren Verlauf der Liga.
Im selbst Besiegen sind wir allerdings schon Meister. Ostern steht vor der Tür, zwei sehr interessante Testspiele sind angesetzt. Ich erwische mich dabei, mit der Zunge über meine Lippen zu gehen in Vorahnung altbekannter habitueller Feriengewohnheiten, hoffentlich schrumpft nicht urplötzlich wieder der Kader zusammen. Mein einziger Trost (der zugleich mein großes programmatisches Bedenken für die kommende Saison sein wird) ist meine Gewissheit, dass der potentielle Kader der kommenden 1.B weit größer sein wird als der derzeitige aktuelle Kader unseres 2008er-Teams. Bei 25-30 potentiellen Spielern im zukünftigen B1-Kader könnte man eigentlich jetzt schon die Osterferienspiele der nächsten Saison klarmachen. Wir bekämen wohl sogar am Karfreitag ein Team zusammen. Aber vielleicht bin ich dann derjenige, der nicht mehr dazugehört. Sicher ist nur das Amen in der Kirche!
Ja, niemand sollte sich allzu sicher sein mit irgendwas, auch nicht damit, dass unsere Offensive weiterhin mehr Tore schießt, als unsere Defensive dem Gegner großzügig Bälle auflegt. Noch können wir jedes Spiel regelrecht abfeiern und torreich genießen, wenn wir uns nur etwas mehr konzentrieren würden, ich bin mir allerdings nicht sicher, ob dies dann nicht auch für längere Zeit das letzte Mal gewesen sein wird – möglicherweise. Im Augenblick ist alles etwas nervenaufreibend auf dieser wunderschönen Kartoffel namens Erde.
Einer, der sich zum Geburtstag auf ein lang ersehntes Spielgeschenk gefreut hatte, musste an diesem Spieltag erneut vertröstet werden. Es ist nicht leicht, die Logik und Zählweise von 6 Spielen, für die man wegen eines Ausrasters vom Berliner Fußballverband gesperrt wird, zu verstehen. Man darf in keinem anderen Team der Altersklasse eingesetzt werden während dieser Sperre, gezählt werden jedoch nur die Spiele desjenigen Teams, in dem man die rote Karte gesehen hat, egal ob man dort als einmalige Aushilfe unterwegs war wie in Fall unseres Spielers oder eben als fester zugehöriger Spieler. Bei uns saß unser Spieler rein virtuell bereits sieben Spiele seiner Sperre ab, im System aber steht der Zähler realiter auf der Zahl 4. Da möchte man doch am liebsten gleich alle Kerzen ausblasen!
Ich widme diesen Spieltag Kevin Pannewitz, der uns in der Halbzeitpause mit ein paar coolen Skills am Ball die wesentliche Konzentration auf den zweiten Durchgang stahl.
Junge, Junge ... und dann auch noch die Bayern in Leverkusen, echt zum Schuhe-Ausziehen!
[19. Spieltag / Sa. 18. März 2023]