AMA U15 - Pfeffersport U15
6 : 1
Gemessen daran, dass uns vor Spielbeginn nur sieben Minuten verblieben, um das Warm-Up auf den Platz zu verlegen (zuvor liefen wir devot am Seitenrand auf und ab und mussten uns gar von dort vertreiben lassen, da sich ein vor uns spielendes Gäste-3.Herren-Team gestört fühlte), erlebten wir eine rasante erste Halbzeit mit sehenswerten Treffern und einem hohen Maß an technischer Präzision und munterer Spielkultur.
Fünf sauber heraus gespielte Tore unterstrichen einen sehr solventen ersten Durchgang gegen einen Gegner, der sich durchaus als Aufstiegskandidat einer der vier Bezirksligen vorstellte mit einer erstaunlichen Durchschnittstrefferquote von acht Treffern pro Spiel - in jener Staffel, die wir in der Vorsaison in ähnlich souveräner Manier als Tabellenerster abgeschlossen hatten.
Der aktuelle Klassenunterschied indes erwies sich bis zur Pause dann doch als zu hoch, wenngleich es für uns mit dem Anpfiff wahrlich sehr günstig und wie am Schnürchen lief. Ein Doppelpack bereits in den ersten zehn Minuten, ein weiteres durch einen anderen Spieler nach zwanzig Minuten, ein fünfter Treffer schließlich kurz vor der Pause – bei diesem Spielstand und Verlauf war das Herausnehmen der beiden auffälligsten Akteure zur Halbzeit durchaus begründet.
Entsprechend schnell zeigte die Partie im zweiten Durchgang ein anderes Gesicht. Pfeffersport besann sich seiner spielerischen Fähigkeiten und kombinierte durchaus fluide und gefällig immer wieder bis vor unser Tor. Dies musste man den Gästen ohnehin hoch anrechnen, denn auch im ersten Durchgang versuchten sie stets, vom Torhüter weg ein Aufbauspiel zu kreieren, wenngleich ihnen kaum Luft zum Atmen blieb und sie selten über die Mittellinie hinaus gelangten. Andere Teams hätten in solch einer Drucksituation den Ball aber einfach nur plump nach vorne geschlagen, um dem Pressing zu entgehen.
Wir unserseits verloren den Faden, dieses schöne silberne Schnürchen des ersten Durchgangs, das sich von nun an in einen von kleinen Knötchen versetzten Nähfaden verwandelte, der beim Sticheln der Nadel im Tuch des Spielaufbaus immer wieder hängen blieb. Mag es am nachlassenden Eifer, am Verschieben der strategischen Gewichte oder an der deutlich mutigeren Einstellung der Pfeffersportler gelegen haben, jedenfalls fiel ihr Treffer absolut berechtigt und mit Vorankündigung. Es dauerte etwas, bis wir zehn Minuten vor Schluss den Gegentreffer egalisierten.
Zweifelhafter Weise fiel dieser sechste Treffer kaum zwei Minuten nach Wiedereinwechslung eines der beiden zur Pause heraus genommenen Spieler, der einen Spieler ersetzte, der sich beim Kampf um den Ball verletzt hatte. Humpelnd stieg dieser Akteur im Anschluss an das Spiel auf sein Fahrrad und musste sich abends einem berühmten zeitlosen Text und Theaterstück tragischen Liebesglücks hingeben, das hoffentlich über den akuten Schmerz im Bein ein wenig hinweg half. Kommenden Sonnabend dann die Vorentscheidung auf das diesjährige Saisonziel. Bleiben wir mal gespannt!
[Testspiel / So. 16. April 2023]
