BAK - AMA
4 : 1
Nicht jedes Erleben führt in eine Schreibkrise. Oft schreibt es sich in Krisenmomenten sogar besser, da einem der Gegenstand näher ist. Andersherum führt eine Schreibkrise ziemlich sicher in einen Zustand größerer Unzufriedenheit, manchmal sogar tief in die Resignation. Eine Torte kann noch so lecker aussehen, im Augenblick der Krise schmeckt alles furchtbar, vor allem eine Torte. Die Verzweiflung, nichts mehr empfinden zu können, macht alles noch viel schlimmer.
Schreibkrisen sind derart hart gesotten, dass sie sich gegen jedes progressive Argument bestens behaupten. Sie haben quasi immer das letzte Wort, sprechen es aber niemals aus, weshalb man in Schreibkrisen schier wahnsinnig wird.
Der Schreibkrise geht oft genug eine andere Krise voraus, und so verstärkt sich das Eine um das Andere. Ein Teufelskreislauf, den man nur durchbrechen kann, wenn man nicht länger darüber nachdenkt, warum es sich nicht mehr schreibt oder nichts mehr klappt. Darin ähnelt die Schreibkrise möglicherweise der Torflaute eines sündteuren Angreifers, der ebenso über einen längeren Zeitraum kein Bein mehr an den Boden und keinen Ball über die Linie bekommt. Erst wenn er nicht mehr darüber nachdenkt, dass er kein Bein mehr an den Boden und keinen Ball mehr über die Linie bekommt, geht es langsam wieder bergauf. Irgendwann platzt dann der Knoten, aber wieso und warum, weiß niemand, nicht mal der Betreffende selbst.
Alles ganz leicht aussehen zu lassen, obwohl es gerade irre schwer ist, ist die schwerste Übung überhaupt. Manchmal ist es dafür sehr förderlich, so richtig auf die Nase zu fallen und seine Grenzen drastisch aufgezeigt zu bekommen. Was in der Politik allerdings dazu führt, sich dem Wahlvolk maßlos anzubiedern, verwandelt sich beim Autokraten gar zum militärischen Selbstzweck - dies dem Ehrlichen wiederum zum Nachteil gereichend, dem Verfolgten gar zum Verhängnis. Je größer die Bühne, desto perfider das Ansinnen, desto irrwitziger die Tricks des “great again“.
Leider ist es so: Wenn es darum geht, zurück in die Spur zu finden, ist dem Menschen jedes Mittel recht. Den schlimmsten Menschen daher auch die schlimmsten Mittel, den Allerschlimmsten gar die allerschlimmsten Mittel. Diese wie jene suchen dann nicht mehr die Spur, sondern bulldozern sich einfach quer durch den Wald der Möglichkeiten. Am Ende wächst kein logischer Baum mehr dort, wo vorher noch ein Land voller hinreichender Notwendigkeit war.
Was soll ich sagen? Gegen BAK sahen wir über weite Strecken des Spiels ziemlich verloren aus, und deshalb verloren wir auch das Spiel. Idiotischerweise konnten wir den zweiten Tabellenplatz verteidigen. Versteht man das etwa unter „auf die Nase fallen“?
Ja, absolut, denn es gibt ja noch so etwas wie „Unter die Räder kommen“.
[17. Spieltag / Sa. 9. März 2024]
